#1 Unscheinbare Motive in der Natur

 

Obwohl ich in der letzten Zeit für schöne Fotos natürlich nicht allzu viel durch die Gegend reisen konnte, habe ich trotzdem so viel in der Natur fotografiert wie lange nicht mehr.

Die Motive liegen nicht immer an schönen Orten in der Ferne, sondern oft direkt vor der Haustür. Oder zumindest in der unmittelbaren Umgebung!

Oft sind es banale, unscheinbare Motive. Kleinigkeiten, Details, die auf den ersten Blick gar nicht als passendes Fotomotiv wahrgenommen werden. Wir sehen sie täglich, laufen an ihnen vorbei und schenken ihnen kaum Beachtung.

 

Geht doch mal auf Entdeckungsreise und ihr werdet plötzlich feststellen, dass es viele kleine Dinge gibt, die es wert sind, fotografiert zu werden.

Nehmt eure Umgebung bewusst (ich mag dieses Wort eigentlich nicht) wahr. Dafür braucht ihr auch erst einmal gar keine Kamera. Schaut euch um, sucht Motive, Perspektive, Bildwinkel und das richtige Licht. Überlegt euch, was ihr abbilden möchtet und wie das Bild am Ende aussehen soll. 

 

 „Klar, du hast ja auch eine tolle Kamera. Kein Wunder, dass deine Bilder immer so cool werden.“ Unzählige Male habe ich diesen nervigen Satz schon gehört. Ich mache mir nicht viel aus Technik. Theoretisch kann jeder auch mit dem Smartphone oder einer Kompaktkamera spannende Bilder machen. Dafür braucht ihr keine besondere Kamera. Denn Fotografie fängt im Kopf an.

Noch ein Satz, den ich oft höre ist dieser: „Wie hast du das denn bemerkt?“ Oder: „Woher weisst du das noch so genau?“ Die Antwort: Weil ich beobachte und zuhöre. Und so ähnlich mache ich das in der Fotografie auch. Natürlich und vor allem, bei den Reportagen die ich fotografiere, aber auch in der Naturfotografie: Was passiert gleich? Wie verändert sich das Licht? Wo finde ich Muster oder Strukturen? Was passiert, wenn ich Perspektive, Winkel oder Brennweite ändere? All das hat mir damals in meiner Anfangszeit relativ schnell einigermaßen gute Bilder beschert – und das (damals noch) bei völliger Ahnungslosigkeit was die Kameratechnik anging.

 

Es sind banale Dinge wie bunte Blätter im Herbst, Steine im Meer, Blumen auf einer Wiese. All dies sind wunderbare Motive: Es kommt immer auf Licht, Details und Perspektive an. Aber vor allem auf das Sehen. Was sehe ich und wie sehe ich es? Die Natur ist wunderschön:

 

Ist es einfach nur Herbstlaub, welches bald von den Bäumen fällt und den Winter einläutet, oder finden sich hier wunderbare Farben, Kontraste und Strukturen und Formen?

Sind es nur die Blumen am Wegesrand, die bald wieder verblühen, oder sind es die heimlichen Stars, die im tiefstehenden Abendlicht erstrahlen?

Sind es ein paar Steine im Meer, die bei der nächsten Flut wieder verschwinden, oder lässt sich auch hier ein spannendes Bild erzeugen?

Ist es nur der kleine Weg, dem man im Vorbeifahren kaum Beachtung schenkt, oder die kleine Allee, die am Abend im schönsten Licht erscheint?

Sind es Blumen, die so klein sind, dass sie kaum jemand bemerkt oder ist es ein Meer von unzähligen blühenden Buschwindröschen, die jedes Jahr im Frühling den Waldboden bedecken?

Ist es die zugefrorene Pfütze, die vom nächsten Spaziergänger zertreten wird, oder ist dies ein kleines Kunstwerk der Natur?

Dies waren ein paar einfache Beispiele dafür, dass es sich oft lohnt, genauer hinzusehen.

Also: Geht raus, seid kreativ, nehmt eure Umgebung wahr, spielt mit dem Licht und fotografiert!

 

Ich freue mich über Anregungen und Kritik. Auch Fragen beantworte ich gerne. Schreibt einfach alles, was ihr loswerden wollt, unten in die Kommentare.

 

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Bis bald!

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