Es gibt Orte, die tragen einen durch die Jahre. Immer wieder kehre ich dorthin zurück, ohne große Pläne, ohne Erwartung. Die Heide ist für mich so ein Ort.
Dafür muss ich nicht in die Lüneburger Heide fahren, wo die Wege lang und die Plätze voll sind. Mein Stück Heide liegt gleich um die Ecke. Ein kleines Gebiet, ruhig und verlassen.
Jedes Jahr im August verwandelt sich die Landschaft in ein Meer aus Lila, das doch nie gleich ist. Mal liegt der Nebel schwer zwischen den Birken, dämpft alles in Stille. Mal bricht die Sonne durch und taucht Stämme, Blätter und Blüten in ein fast unwirkliches Orange. Selbst die kleinsten Dinge – ein Spinnennetz, eine Biene im Flug – beginnen dann zu leuchten, als hätten sie nur auf diesen Augenblick gewartet.
Was mich immer wieder fasziniert, ist dieses ständige Spiel von Licht, Wetter und Zeit. Nichts bleibt gleich. Jede Stunde bringt eine andere Stimmung, jede Veränderung macht den Ort neu.
Vielleicht ist es genau das, was mich hier so entspannt werden lässt: Ich muss nichts suchen. Ich lasse mich treiben. Ich gehe auf sandigen Pfaden durch die Landschaft, und irgendwann beginnen die Bilder, wie von selbst zu entstehen. Nicht geplant, nicht gesucht, sondern gefunden - wie so vieles im Leben! ;)
Und jedes Jahr bin ich überrascht, wie anders es sich anfühlt. Wie neue Bilder entstehen, die ich nicht geplant habe, die einfach kommen. Es sind keine lauten Motive. Es sind leise, unscheinbare Szenen.
Gerade in diesem Jahr, an den drei Tagen wo ich in der Heide unterwegs war, ist mir das besonders aufgefallen. Obwohl ich den Ort genau kenne, zeigt sich die Landschaft immer wieder neu. Und genau darin liegt für mich der Zauber: Die Heide bleibt vertraut – und überrascht doch jedes Mal aufs Neue - mit Bildern wie diesen:
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Thomas Büchner (Dienstag, 02 September 2025 16:28)
tolle Bilder wieder von Dir, die Du hier zeigst. Mir gefällt besonders Dein persönlicher Stil der Abstraktion, mit der Du die subjektiven Stimmungen, die die natürlichen Szenerien in der Heide bei Dir auslösen, noch verstärkst und die Bilder poetisch und interessant machst.
Liebe Grüße,
Thomas